Viel Holz, sanfte Farben und klare Formen: Mit einem Fokus auf Einfachheit, Minimalismus und Funktionalität eroberte skandinavisches Design die Welt – und gehört auch heute noch zu den beliebtesten Inneneinrichtungen überhaupt. In diesem Artikel verraten wir dir 12 Tipps für gemütliches Wohnen im skandinavischen Stil.
Tipp 1: Helle Holzfussböden
In Skandinavien finden sich helle Hartholzböden in jedem Zimmer – einzige Ausnahme ist das Badezimmer. Wenn du dunklere Holzböden hast, kannst du diese einfach aufhellen: Schleife deinen Boden ab und öle das Holz mit weissem Fussbodenöl ein. Oder mische Wasser mit Farbe und streiche damit deinen Boden ein. Je mehr Wasser du hinzufügst, desto stärker schimmert die darunterliegende Holzfarbe durch.
Tipp 2: Weisse Wände
Ein weiteres Merkmal skandinavischer Innenarchitektur sind weisse Wände (und Decken). Sie passen hervorragend zum minimalistischen Look und bieten grossartige Möglichkeiten für offene Wandregale, Wandcollagen oder stilvolle Wandlampen. Ausserdem wirken weisse Räume optisch grösser, hellen den Raum auf und lassen so viel natürliches Licht wie möglich in Ihr Zuhause. Achte bei der Wanddekoration auf passende Farben und schwache Kontraste!
Tipp 3: Neutrale Farben
Skandinavische Räume setzen auf neutrale Farben. Vor allem weiss, beige, altrosa, hellgrau und sanfte Pastelltöne sind weitverbreitet. Im Gegensatz zu anderem Interior Design besteht skandinavisches Design meist nur aus Weiss und maximal zwei Akzentfarben. Wähle für dich Farben aus und lasse den Rest des Raumes einfarbig.
Tipp 4: Passende Lampen
Die Wintermonate in Skandinavien sind lang und dunkel. Da überrascht es nicht, dass Lampen und Beleuchtung eine zentrale Rolle im skandinavischen Wohndesign spielen – Skandinavier bevorzugen Hängelampen (Hängeleuchten, Glühbirnen) gegenüber modernen Deckenstrahlern. Auch Kerzenlicht darf nicht fehlen! Kerzen verleihen jedem Raum einen Hauch von Gemütlichkeit und Wärme.
Tipp 5: Schlicht und einfach
Skandinavische Einrichtung ist immer schlicht. Denke minimalistisch, sauber und schlicht – das Motto lautet: Weniger ist mehr! Dekoration ist okay, vermeide jedoch überladene Räume und unnötiges Durcheinander. Eines der wichtigsten Merkmale skandinavischen Wohnens sind praktische und einladende Räume. Auch bei Gegenständen und Möbeln sollte die Funktionalität im Fokus sein.
Übrigens: Skandinavisches Design ist auch als demokratisches Design bekannt. Der Gedanke dahinter? Schöne und funktionale Inneneinrichtung sollte für alle und nicht nur für die Oberschicht erschwinglich sein.
Tipp 6: Rustikale Möbel
Moderne Möbel suchst du in skandinavischer Innenausrichtung oft vergebens. Stattdessen verleihen rustikale Möbel den Räumen Charakter und sehen dabei alles andere als altbacken aus. Das macht das Wohndesign nicht nur günstiger – rustikaler Möbelstil trägt auch zur Einfachheit des Interieurs bei. Durch die Kombination rustikaler Elemente und sanfter Farbakzente wirken skandinavische Räume sowohl erholsam und gemütlich als auch zeitgemäss.
Übrigens: Skandinavier setzen schon lange auf umweltfreundliche Einrichtung. Von der Auswahl des Holzes bis zur perfekten Wand- und Dachisolation.
Tipp 7: Gemütliche Wohnaccessoires
Vermeide kalte und ungemütliche Dekoration. Skandinavische Deko und Wohnaccessoires sind häufig wärmende Textilien aus Schafsfell, Wolle, Mohair oder weicher Baumwolle. Solche Accessoires vermitteln ein Gefühl von Wärme und Behaglichkeit und verleihen Räumen einen optischen Akzent. Auch Kissen und gemütliche Decken im Wohnzimmer sind wichtig.
Tipp 8: Passende Stoffe und Materialien
Neben wärmenden Accessoires sind bunte Stoffe und Materialien empfehlenswert. Zum Beispiel bunt gemusterte Textilien, grafische Muster (Streifen, Punkte, Rauten etc.), illustrierte Prints (Blüten, Blätter, Tiere etc.) oder warme Farben. So bekommt die zurückhaltende Einrichtung einen bunten Farbklecks und kleine optische Highlights.
Tipp 9: Natur im Fokus
Beim skandinavischen Wohnen steht die Natur immer im Vordergrund. Daran kannst du dich auch beim Dekorieren halten – und zum Beispiel Bilder von Meeren, Flüssen, Wäldern oder Seen aufhängen. Auch kleine Zweige, Blumen oder Tannenzapfen bieten sich als skandinavische Dekoration an. Aber übertreibe es nicht und halte es schlicht!
Tipp 10: Klare Linien und Formen
Ob Architektur oder Mobiliar: Wähle einfache, klare Linien und setze simple, aber elegante Akzente in deiner Innenausrichtung. Komplizierte Formen sind für das minimalistische und zurückhaltende Design des skandinavischen Wohnens weniger geeignet.
Übrigens: Vor allem Designklassiker aus der Mitte des 20. Jahrhunderts bieten sich zur Einrichtung an. Mit der PH Lampe von Poul Henningsen oder dem Ei-Sessel von Arne Jacobsen machst du garantiert nichts falsch. Solche zeitlosen Klassiker passen perfekt zum skandinavischen Stil.
Tipp 11: Kamin in der Ecke
Im kalten Skandinavien darf ein Kamin natürlich nicht fehlen. Das Besondere? Beim skandinavischen Wohnen steht der Kamin nicht in der Mitte, sondern in einer Ecke des Raumes. So bleibt der Raum von einem dominierendem Element verschont und die Anordnung der Möbel ungestört. Zudem verteilt sich die Wärme und das Licht des Feuers gleichmässig im gesamten Raum.
Tipp 12: Offene, minimalistische Küche
Skandinavier lieben eine reinweisse und offene Küche. Das möchtest du auch? Dann verwende Schränke sparsam und setze vor allem auf offene Regale für die Küche – dort verstaust du deine hübschesten Schüsseln, Vasen und sonstige Dinge, die schön anzusehen sind. Die Arbeitsplatte sollte typischerweise nicht aus Marmor sein – Holz, Beton, Edelstahl oder weisser Quarz sind die bessere Wahl für einen authentischen skandinavischen Einrichtungsstil.
Autor
Dieser Gastbeitrag wurde von Urs Rubitschon verfasst. Er schreibt für das Schweizer Fachmagazin Bauen und Wohnen in der Schweiz – ein Online-Magazin, das in seinem Segment und Medium führend ist. Dort findest du viele weitere Artikel mit spannenden Tipps rund ums Einrichten und Bauen.
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